Welche Unterschiede gibt es zur Psychologischen Beratung, oder zur Psychotherapie?
Sie haben von Coaching, Psychologischer Beratung und Psychotherapie sicherlich schon gehört, wissen aber nicht so genau, was sich dahinter verbirgt? Wo die Gemeinsamkeiten und wo die Unterschiede sind?
Sie überlegen vielleicht, sich Unterstützung bei der Lösung Ihrer Probleme zu holen, wissen aber noch nicht, wo Sie am Besten aufgehoben sind?
Nach dem Lesen dieses Textes sehen Sie sicherlich klarer! Sollten Sie dennoch weitere Fragen haben, so kontaktieren Sie mich gerne.
Von Zeit zu Zeit stößt jeder Mensch an persönliche Grenzen, wird von Krisen heim gesucht oder sieht sich beruflichen oder privaten schwierigen Situationen ausgesetzt.
Nicht immer lassen sich diese allein und aus eigener Kraft bewältigen. Verzweiflung, Mutlosigkeit, innere Blockaden, Ratlosigkeit, Burnout, Unzufriedenheit und Vieles mehr können die Folgen sein.
Coaching bietet hier adäquate Lösungsansätze.
Coaching ist im Grunde als Hilfe zur Selbsthilfe bei der Suche nach Problemlösungen zu verstehen. Ein Coach unterstützt dabei die Lösungskompetenzen seines Klienten. Gemeinsam mit dem Coach begibt sich der Klient auf seinen Weg. Der Coach begleitet ihn dabei durch gemeinsame Gespräche. Er stellt gezielte Fragen, die dem Klienten helfen, neue Sichtweisen zu finden, und neue hilfreiche Denkmuster zu entwickeln.
Ein Coach (speziell wenn er nach der Klientenzentrierten Gesprächsführung nach Carl Rogers arbeitet) geht davon aus, dass der Klient die für ihn beste Löung seines Problems bereits in sich trägt. Er hilft dem Klienten, diese Lösung wieder zu finden, denn oftmals ist sie "verschüttet", verloren gegangen durch Prägungen und Erziehung.
Die Begriffe "Psychologische Beratung" und Coaching werden manchmal gleich gesetzt. Die Gesprächstechniken sind durchaus ähnlich, und auch das Ziel der Gespräche ist im Grunde gleich: Der Klient soll befähigt werden, sein ihm zur Verfügung stehendes Veränderungspotential auszuschöpfen.
Genau genommen gibt es jedoch einen Unterschied. Der Berater "berät", das heisst, er gibt auch (im Gegensatz zum Coach) konkrete Tips und Ratschläge. Die Psychotherapie konzentriert sich auf die Diagnostik und Behandlung von Menschen mit geistig-seelischen und psychosomatischen Erkrankungen.
Die Psychotherapie ist in Deutschland staatlich geregelt, d.h. es muss eine staatliche Heilerlaubnis als Facharzt, psychologischer Psychotherapeut, Heilpraktiker oder Heilpraktiker eingeschränkt für Psychotherapie vorliegen. Coaching und Psychologische Beratung sind also KEINE Psychotherapie, und ersetzen auch keine Psychotherapie.
Aber wann sind Coaching und Psychologische Beratung nicht mehr ausreichend?
Wann ist das Beschwerdebild nicht mehr normal im Sinne einer gesunden Reaktion auf schwierige Zeiten? Ähnlich ist es bei Stressphänomenen, bei Überlastung, Mobbing, Beziehungsproblemen,Todesfällen etc. Wann ist die Reaktion darauf noch als gesund zu bezeichnen, und wann nicht mehr?
Das ist nicht so eindeutig zu beantworten. Es gibt keinen Test, im Sinne eines Urintestes, der sich verfärbt und damit eindeutig die Notwendigkeit einer Psychotherapie nachweist. Vielleicht könnte man es so beschreiben: Immer dann, wenn die Selbststeuerungsmöglichkeiten eines Menschen nicht mehr ausreichen, um das Problem zu lösen, kann man von Psychotherapiebedarf ausgehen.
Das kann z.B. der Fall sein, wenn aus einer Prüfungsangst eine Angsterkrankung wird, die den Lebensspielraum einschränkt,weil immer mehr angstauslösende Situationen vermieden werden. Oder wenn aus einer gelegentlichen depressiven Verstimmtheit eine Depression wird, die das Denken und die Verhaltensweisen eines Menschen recht stark beeinflusst. Oder auch, wenn der Umgang mit (beispielsweise) Alkohol Suchtaspekte aufweist.
Grundlegend gilt: Je schwerer die persönliche psychosoziale Beeinträchtigung, desto eher ist Psychotherapie angezeigt. Evtl. sind auch Medikamente hilfreich (die von Coaches und Beratern weder empfohlen geschweige denn verordnet werden dürfen). Wie gesagt, klar erkennbare Grenzen gibt es nicht, da vielfältige Überschneidungen möglich sind.
Ich empfehle Ihnen, auf die Ausbildung und die ethischen Grundsätze eines Coaches und eines Psychologischen Beraters zu achten. Wenn diese gute Kenntnisse von psychischen Störungen und Erkrankungen haben und verantwortungsbewusst handeln, werden sie Sie bei Bedarf an Psychotherapeuten weiterleiten.
Auf jeden Fall gilt aus meiner Sicht eines immer, egal ob Coach, Psychologischer Berater oder Psychotherapeut: Die Chemie zwischen Ihnen und Ihrem Gegenüber muss stimmen! Vertrauen Sie da bitte auch Ihrer eigenen Intuition und Ihrem Bauchgefühl. Wenn Sie selbst das Gefühl haben, nicht gut aufgehoben zu sein, dann haben Sie bitte den Mut, selbst initiativ zu werden und zu wechseln.
Sie merken schon: Ich gebe gerade Tips.... das mache ich hin und wieder, wenn es mir angeraten scheint, aber sehr oft helfe ich Klientinnen im Grunde beim Nachdenken, und beim Finden ihrer ganz eigenen Lösungen. Daher nenne ich mich selbst im Sinne der vorgenannten Definitionen konsequenterweise sowohl "Coach" als auch "Psychologische Beraterin".
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