Small-Talk - muss das sein?

Warum viele Hochsensible Small-Talk hassen und wie sie besser damit umgehen können

Genervt von Small-Talk? Es ist manchmal wirklich ein Spagat: Ab und an kommst Du um beiläufigen Small-Talk nicht herum, wenn Du nicht komplett zum Außenseiter werden willst.

 

Und gleichzeitig kannst Du mit Blabla ohne Tiefgang wenig anfangen, und möchtest am liebsten die Flucht ergreifen?

Warum das vielen Hochsensiblen so geht, und wie Du Small-Talk erträglicher gestalten kannst, erfährst Du hier.

Genervt von Smalltalk? | Blogbeitrag Kathrina Hof, Coach, Mentorin für hochsensible Frauen

Warum fällt Hochsensiblen der Small-Talk so schwer?

Warum fällt Smalltalk Hochsensiblen schwer? | Blogbeitrag Kathrina Hof, Coach, Mentorin für hochsensible Frauen

Hochsensible Menschen fühlen sich oft durch Belanglosigkeiten ausgelaugt und erschöpft.

 

Das liegt daran, dass wir versuchen, uns alle Details zu merken.

Gleichzeitig werden wir ungeduldig, weil wir uns nach tiefergehendem Kontakt sehnen, und uns die oberflächlichen Plaudereien einfach nicht erfüllen.

 

Der schnelle Wechsel der Themen kann für uns hochsensible Menschen stressig werden, denn eigentlich benötigen wir Zeit zum Antworten und Nachdenken. Bis uns etwas einfällt, hat das Gesprächsthema oft längst gewechselt. 


Hochsensible neigen auch gern dazu, sich mit anderen Menschen zu vergleichen. Und so könnte der Druck entstehen, sich auch mit Anekdoten und Zwischenbemerkungen aktiv beteiligen zu „müssen“, um nicht als hochnäsig oder abweisend verurteilt zu werden.

Puuuuh, kein Wunder, dass wir nach solchen Treffen manchmal gereizt oder total k.o. sind, oder?

Wozu überhaupt Small-Talk?

Beiläufige und oberflächliche Kommunikation hat manchmal durchaus ihre Berechtigung. Sie erleichtert: 

  1. Das Kennenlernen
    Beim Small-Talk mit Menschen, die wir noch gar nicht oder noch nicht sehr gut kennen, klopfen wir damit die Basics ab.
    „Was machst Du beruflich? Woher kommst Du? Welche Hobbys hat Du?“
    Auf diese Art können wir erste Gemeinsamkeiten finden, und wer weiß: Vielleicht ergibt sich daraus später durchaus ein inspirierender Austausch.
  2.  Das Ausloten der Wellenlänge
    Der unverfängliche Austausch kann bei allen Beteiligten erste Unsicherheiten und Aufregung abmildern, so dass wir uns einander etwas entspannter und authentischer zuwenden können.
    Es wird dadurch erkennbarer, ob die „Chemie stimmt“, und ob es sich lohnen könnte, mehr in die Beziehung zu investieren oder nicht.
     
  3. Das Gestalten lockerer Kontakte
    Mit manchen Menschen wie z.B. einigen Nachbarn hat man zwar Begegnungen, aber dennoch keinen tieferen Austausch.
    Und anstatt wortlos aneinander vorbeizugehen, können ein paar freundliche Worte und ein Lächeln die Begegnung angenehmer gestalten.

Na, konnte ich Dich dazu inspirieren, dem Small-Talk auch ein wenig Positives abzugewinnen?

Es kommt manchmal auch auf die eigene innere Haltung an, ob wir mit etwas zurechtkommen oder nicht.

Vielleicht magst Du Small-Talk als ein Schwesterlein des leichten Fernsehprogrammes ansehen:
Lass Dich unterhalten, stell keine zu hohen Ansprüche und hab Spaß dabei.

 


Kathrina Hof, Coach, Mentorin für hochsensible Frauen
Kathrina Hof, Coach, Mentorin für hochsensible Frauen

 

Kennen wir uns schon?

Ich bin Kathrina Hof, Coach, Mentorin für hochsensible Frauen und Fachberaterin Hochsensibilität (BIEK- Institut).

 

Als ich von meiner Hochsensibilität erfuhr, wurde mein Leben endlich leichter! Ich zeige Dir gern die Abkürzung. 



Wie kann ich als hochsensibler Mensch Small-Talk erträglich gestalten?

  • Begrenze die Zeit auf ein für Dich erträgliches Maß.
    Gib Dir die Erlaubnis, ein Gespräch zu beenden, wenn es für Dich unangenehm wird.
  • Du musst nicht ständig selbst reden. Nimm Dir den Druck, indem Du aktiv zuhörst.
    Ab und an lächeln oder nicken signalisiert dem anderen, dass Du präsent bist. Das genügt oft.
  • Stelle offene Fragen. Das bringt Gespräche in Gang, und lenkt gleichzeitig den Fokus auf Deine Gesprächspartner.
    Geschlossene Fragen eigenen sich nicht so gut. Das sind Fragen, auf die Dein Gegenüber kurz mit „ja“ oder „nein“ antworten kann.
    Eine offene Frage ist z.B.: „Ah, Du kommst auch aus Fulda. Wie gefällt es Dir dort?“
  • Akzeptiere, dass Pausen entstehen können. Das ist völlig normal. Du bist nicht dafür verantwortlich, sie zu füllen.
  • Sprich Themen an, die Dich interessieren, und die eine positive Gesprächsatmosphäre schaffen.
  • Lass Schwere und Konfliktpotential draußen, damit es nicht zu anstrengend oder zu aufwühlend wird.
  • Entspanne Dich zwischendurch. Du kannst unbemerkt die ein oder andere Atemtechnik anwenden, oder auch eine kurze Toilettenpause zum Durchatmen nutzen.
  • Versuche, Dich auf Dein Gespräch zu fokussieren. Wenn Du gleichzeitig Deine „Antennen“ noch bei anderen Menschen im Raum und bei deren Gesprächen hast, könnte Dich die Verarbeitung aller Reize und Eindrücke zusätzlich viel Energie kosten.
  • Achte auf Dein Energielevel, und setze Deine Energie vorausschauend ein. Wenn Du beispielsweise weißt, dass Du nach dem Treffen noch eine anstrengende Autofahrt vor Dir hast, dann gehe lieber etwas früher, damit Du Dich nicht völlig verausgabst.
  • Und das Wichtigste: - Bleib Du selbst. Du musst Dich nicht völlig verbiegen, nur um der Small-Talker des Tages zu sein.
Smalltalk erträglich gestalten | Blogbeitrag Kathrina Hof, Coach, Mentorin für hochsensible Frauen

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Kommentare: 2
  • #1

    Klaudia (Montag, 12 Mai 2025 13:52)

    Als ich angefangen habe, mir selber endlich zu erlauben, einen small-talk auch einfach zu unterbrechen (fand das vorher immer zu unhöflich und hab es immer unendlich lang"ertragen") seitdem quält mich so etwas nicht mehr.
    Ich weiss jetzt, ich kann die Situation ja auch einfach verlassen �‍♀️

  • #2

    Kathrina Hof (Mittwoch, 14 Mai 2025 14:17)

    Liebe Klaudia,
    wunderbar, dass Du Dir diese Erlaubnis geben kannst, und nicht mehr meinst, Small-Talk "ertragen" zu müssen.
    Damit lässt sich Vieles entspannter sehen :-)
    Liebe Grüße zu Dir, und danke fürs Teilen Deiner Erfahrung.